Studieninhalte

Als anwendungsorientiertes Fach verfügt die Wirtschaftsinformatik über eigene Methoden und Instrumente und greift zusätzlich auf die Disziplinen zurück. Weitere wichtige Hilfsdisziplinen sind Mathematik, Statistik, Soziologie, Psychologie und Recht. Somit werden in einem Wirtschaftsinformatikstudium Forschungs- und Lehrinhalte aus den aufgeführten Disziplinen vermittelt. Das Studium soll einen Überblick über die Gestaltungsmöglichkeiten mittels Informationstechnologie verschaffen und ein solides Verständnis über mögliche Anwendungsgebiete im Kontext von Unternehmen oder im Alltag vermitteln. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Gestaltung und Entwicklung von Informations- und Anwendungssystemen zur Unterstützung von Abläufen und Aktivitäten innerhalb und zwischen Organisationen.

Je nach Art des Studiengangs, in dem Wirtschaftsinformatik vermittelt wird, sind die Anteile der drei Fächer Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftswissenschaften und Informatik sowie der Hilfsfächer mit unterschiedlichem Gewicht versehen. Eine Daumenregel, die sich aus den Rahmenempfehlungen für ein Vollstudium Wirtschaftsinformatik ableiten lässt, lautet, dass die drei Fächer sowie die Gruppe der Hilfsfächer (zusammen) jeweils mit ca. 25 % gewichtet werden sollten.

Dieser Bereich umfasst wichtige Methoden und Instrumente sowie Faktenwissen der Wirtschaftsinformatik, z.B. die Modellierung von Abläufen im Unternehmen, um diese mit Informationssystemen zu unterstützen oder vollständig durch Informationssysteme abzubilden. Zudem wird hier vermittelt, welche Arten von Informations- und Anwendungssystemen zu welchem Zweck im Unternehmen eingesetzt werden können und wie über deren wirtschaftlichen Einsatz entschieden werden kann. Hier sind insbesondere Enterprise-Resource-Planning Systeme zur Planung und Steuerung wichtiger Ressourcen im Unternehmen, wie bspw. Kapitel, Personal und Material oder Supply-Chain-Management Systeme, zur Abstimmung und Automatisierung von Lieferketten hervorzuheben. Das Management zur Einführung von solchen Systemen und weiteren IT-Projekten steht ebenso auf dem Lehrplan. Darüber hinaus wird hier vermittelt, was bei der Verwaltung und produktiven Nutzung von Daten berücksichtigt werden muss und wie diese mit Data Mining Verfahren aufbereitet werden können, um diese im Rahmen von Entscheidungsunterstützungs- und Optimierungssystemen zu nutzen. Schließlich ist ebenfalls Lehrinhalt, wie erfolgreiche Geschäftsmodelle für den Electronic Commerce entwickelt werden und wie in der Fabrik von morgen produziert wird.

In dieser Disziplin geht es darum, Probleme mit Hilfe von Modellen darzustellen und bspw. mit Hilfe von Algorithmen zu lösen. Die Herausforderung bei der Modellierung ist es, die wesentlichen Aspekte eines Problems zu erkennen und diese in einem Modell übersichtlich und eindeutig zusammen zu fassen. Weiterführend werden grundlegende Programmierkenntnisse und verbreitete Programmiersprachen, wie bspw. Java oder C++ vermittelt, genau wie ein Grundverständnis darüber, wie man ein Softwareentwicklungsprojekt angeht und welche Instrumente und Methoden dabei helfen, zu einem erfolgreichen Projektabschluss zu kommen. Ebenso ist ein grundlegendes Verständnis zur Verwaltung und Nutzung von großen Datenbeständen mittels Datenbanken Teil des Lehrinhalts.

Die Betriebswirtschaftslehre umfasst eine Vielzahl an Disziplinen, die näher bringen, wie Unternehmen aufgebaut sind und funktionieren. In diesem Zuge wird in die Grundlagen von Rechnungswesen, Jahresabschlüssen, Organisation, Besteuerung, Personalwesen, Beschaffung, Produktion, Absatz und Marketing eingeführt. Hierbei wird u. a. vermittelt, wie sich in Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen die Geschäftslage von Unternehmen wiederspiegelt. Außerdem wird besprochen, wie die einzelnen Betriebsbereiche in den Leistungserstellungsprozess einwirken – von der Produktion von Gütern und Dienstleistungen bis zu deren Absatz. Grundsätzlich geht es um die Schärfung des Verständnisses, wie optimale Entscheidungen aus Sicht eines Unternehmens getroffen werden.

Die Volkswirtschaftslehre untergliedert sich in Makroökonomie und Mikroökonomie. Die Makroökonomie beschäftigt sich mit gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen, wie bspw. der Geld- oder Fiskalpolitik eines Landes. In der Mikroökonomie liegt der Fokus auf der Konsumentscheidung von Haushalten, der Produktionsentscheidung und dem Preissetzungsverhalten von Unternehmen sowie der Analyse von Märkten.

Mathematik & Statistik: Dieser Bereich beschäftigt sich mit wichtigen methodischen Grundlagen, auf welche in den anderen Disziplinen wie Wirtschaftsinformatik und Informatik zur Problemlösung zurückgegriffen wird. In der Mathematik für WirtschaftsinformatikerInnen werden die Grundlagen der Analyse und der linearen Algebra vermittelt. In der Statistik werden in der Regel die Wahrscheinlichkeitsrechnung und die induktive Statistik abgedeckt.

Recht: Rechtslehre setzt sich mit den juristischen Grundlagen des Geschäftsverkehrs auseinander, angefangen beim Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), das insbesondere die rechtlichen Beziehungen zwischen Privatpersonen regelt sowie dem Handelsgesetzbuch (HGB), das insbesondere für Kaufleute gilt. Ferner geht es um den Aufbau und die Funktionsweise von Verträgen, die die Grundlage jeglichen wirtschaftlichen Handelns bilden.

Studiengangsuche

Über das folgende Suchformular können passende Bachelor- und Masterstudiengänge an deutschen Hochschulen gefunden werden (Promotionsstudiengänge sind in der Datenbasis i.d.R. nicht enthalten). Informationen zum Studium in den anderen deutschsprachigen Ländern sind über die jeweiligen Internet-Seiten zugänglich: studienwahl.at für Österreich, berufsberatung.ch für die Schweiz und www.uni.li/mis für Liechtenstein. Außerdem sind auf der Seite EDUglopedia.org Informationen zum weltweiten Studium im Bereich Information Systems zu finden.